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Die 4 wichtigsten Industriemetalle im Überblick

Die 4 wichtigsten Industriemetalle im Überblick

Die 4 wichtigsten Industriemetalle im Überblick.

Von kaum einer Rohstoffgruppe sind wir im alltäglichen Leben so umgeben, wie von den Industriemetallen. Ob Aluminium im Auto oder Stahl als Bauträger oder Kupfer in Stromleitungen: Überall spielen Industriemetalle eine große Rolle.

Ein weiterer bedeutender Faktor beim Thema Industriemetalle ist China und Indien: Wo die Infrastruktur aufgebaut wird, da ist naturgemäß der Bedarf an Metallen groß. Das Ergebnis ist schon seit Jahren an deutlich steigenden Preisen und ständig rückläufigen Lagerbeständen ablesbar. Bei diesen Voraussetzungen lohnt sich auch jetzt noch der Einstieg in diese Anlageklasse, sogar bei einem nachlassenden Wirtschaftswachstum.

Aluminium: Leicht und beliebt
Kupfer: Das begehrteste Industriemetall
Nickel: Bereit für neuen Preisaufschwung
Zink: Neue Minen sorgen für Entspannung
Aluminium: Leicht und beliebt

Aluminium ist ein relativ weiches Leichtmetall, das in reiner Form silberweiß sowie sehr dehnbar und verformbar ist. Auf Grund seiner Beschaffenheit kann es zu feinen Drähten gezogen und zu dünnen Blechen und feinen Folien gewalzt werden. Ähnlich wie Kupfer und Silber besitzt Aluminium eine sehr gute elektrische Leitfähigkeit und eine gute Wärmeleitfähigkeit. Zusätzlich ist es rostfrei.
Eine Zahl verdeutlicht, warum der Preis in den vergangenen Jahren so enorm gestiegen ist: Innerhalb von nur vier Jahren hat sich der Aluminiumverbrauch in China vervierfacht. Gleichzeitig ist der Bedarf in den etablierten Industriestaaten ebenfalls hoch geblieben. Sollte die Entwicklung so weitergehen, wird der Preis für Aluminium langfristig noch viel höher steigen. In Deutschland liegt der Pro-Kopf-Verbrauch von Aluminium bei rund 20 Kilogramm. In China sind es erst 5 Kilogramm. In den kommenden Jahren wird sich dieser Wert weiter dem der Industriestaaten angleichen. Die stark steigende Nachfrage wird dem Aluminiumpreis langfristig Auftrieb geben.

Kupfer: Das begehrteste Industriemetall

Reines Kupfer ist hellrot und ein gut schmiedbares Schwermetall. Auf Grund seiner Beschaffenheit lässt es sich zu hauchdünnen Folien und Draht formen. Die elektrische Leitfähigkeit und Wärmeleitfähigkeit werden nur von Silber übertroffen. Zusätzlich ist Kupfer biostatisch, sodass sich Bakterien nicht auf der Oberfläche vermehren können. Insgesamt ist Kupfer äußerst haltbar. Kupfer ist eines der Rohstoffe, die ohne Qualitätsverlust durch Recycling wiedergewonnen werden können. Wegen seiner guten elektrischen Leitfähigkeit wird Kupfer zu Drähten und Stromschienen verarbeitet.
Gemessen am Handelsvolumen ist Kupfer das wichtigste Industriemetall. Beispielsweise wurden 2007 weltweit nach Angaben der International Copper Study Group knapp über 18 Mio. Tonnen verbraucht. Größter Nachfrager ist der Bausektor mit einem Anteil von annähernd 40% gefolgt von der Elektroindustrie mit 26%. In diesem Sektor wird Kupfer vor allem als Leitmetall eingesetzt. Weitere Einsatzgebiete sind Industriemaschinen (16%) und Konsumgüter und der Transportbereich mit jeweils 11%.
Unter den Kupferproduzenten nimmt Chile vor den USA die Nummer eins ein. Wie bei vielen anderen Rohstoffen auch, steht China auf der Verbraucherseite auf Platz eins. Das führte seit rund 3 Jahren immer wieder zu heftigen Preisschüben. Schon vor 2 Jahren hat es aufgrund des steigenden Preises erste Initiativen gegeben, um neue Minen zu erschließen. Daher ist mittelfristig mit einer Entspannung zu rechnen, sodass es schon in einigen Jahren ein größeres Angebot geben sollte. Doch ein leichtes Angebotsdefizit wird dem Kupfermarkt wohl erhalten bleiben.

Nickel: Bereit für neuen Preisaufschwung

Ähnlich wie Eisen lässt sich Nickel relativ gut schmieden, zu Blech walzen oder zu Draht ausziehen. Bei höheren Temperaturen nimmt fein verteiltes Nickel große Mengen an Wasserstoff auf. Zusätzlich ist es ein Spurenelement, das vom menschlichen Organismus in sehr geringen Dosen benötigt wird.
Nickel ist als Industriemetall weltweit begehrt. Der Hauptvorteil liegt darin, dass es nicht rostet und zusätzlich auch unter extremen Temperaturen seine Eigenschaften bewahrt. Aktuell werden rund 2/3 der weltweiten Produktion für die Herstellung von rostfreiem Stahl verwendet, dessen Haltbarkeit und Härte so verbessert werden können.
Die Einsatzmöglichkeiten von Nickel sind vielfältig. Dazu zählen die Auto-, Chemie- und Maschinenindustrie. Der starke Preisanstieg speist sich vor allem aus der nur langsamen Ausweitung des Nickelangebots zusammen mit einem kräftigen Nachfrageschub aus China. So stieg der Nickelkonsum in China seit 2005 um mehr als 20%.

Zink: Neue Minen sorgen für Entspannung

Nach Eisen, Kupfer und Aluminium ist Zink das am häufigsten verarbeitete Metall. Bei Temperaturen von mehr als 120 °C ändert es seine Beschaffenheit und wird weich und dehnbar. Ähnlich wie Zinn besitzt es eine relativ niedrige Schmelztemperatur. Das Metall wird als Rohstoff schon lange geschätzt: In früheren Zeiten wurde Zink als Legierung mit Kupfer für die Herstellung von Messing benutzt.
Heutzutage ist Zink vor allem für das sogenannte Galvanisieren wichtig. Durch das Verzinken werden Eisen und Stahl zusätzlich gegen die Oxidation geschützt. Daher findet Zink vor allem im Maschinen- und Bausektor Verwendung. Ebenso wichtig sind die Autoindustrie und der Einsatz in Haushaltsgeräten.
Gefördert wird Zink in der Regel als Nebenprodukt von Blei, Kupfer oder Silber. China, Kanada, Japan, Australien und Südkorea sind die größten Zink produzierenden Länder der Welt. Dabei stammen rund 40% der globalen Produktion aus Asien und etwa 30% aus Europa.
Unter den Industriemetallen erhielt Zink bisher wenig Beachtung. Doch derzeit übersteigt die Nachfrage das Angebot. Und wie bei den anderen Industriemetallen auch, sorgen bei Zink die Boomländer China und Indien für den Nachfrageschub.

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Samstag, 25. September 2010