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Direkte und indirekte Effekte der US-Importzölle – und China reagiert

Direkte und indirekte Effekte der US-Importzölle – und China reagiert

Direkte und indirekte Effekte der US-Importzölle – und China reagiert

Die Saga der US-Stahl- und Aluminiumtarifen setzt sich fort. Nach der Entscheidung von Donald Trump, Gebühren von 25 Prozent auf importierten Stahl und 10 Prozent auf Aluminium zu erheben, wurden einige Ausnahmen angekündigt.
Am 22. März gab das Weiße Haus eine Proklamation heraus, in der es erklärte, dass es mit einigen Ländern weiter verhandeln werde, und die Europäische Union werde bis zum 1. Mai 2018 von den neuen Tarifen ausgenommen.

Die deutsche WirtschaftsVereinigung Metalle (WVMetalle) und die WV Stahl haben diese Ausnahme begrüßt. Die kurzzeitige Maßnahme, warnen sie aber, löst das Problem nicht. Das Thema sind die Umleitungseffekte, da andere Exportstaaten weiterhin von den Zöllen betroffen wären. Selbst, wenn die EU nicht direkt involviert sein sollte, würden massive Marktverschiebungen die Aussichten trüben.

Eine Studie von THINK!DESK China Research & Consulting im Auftrag der WirtschaftsVereinigung Metalle untersuchte die Effekte auf die deutsche Aluminiumindustrie. Bis 2019 könnte der Aluminiumexport von Deutschland in die USA um 20 Prozent zurückgehen. Alleine 320 000 Tonnen Aluminiumexporte könnten 2019 aus China und Russland in Richtung USA wegbrechen. Davon 20 bis 25 Prozent könnten den europäischen Markt überschwemmen.

Inzwischen hat China reagiert. Peking hat als Gegenmaßnahme 128 US-Produkte, v.a. landwirtschaftliche Produkte, mit Zöllen in Höhe von 15 und 25 % belegt. Das heisst, Importgüter im Wert von drei Mrd. USD (etwa 2,4 Mrd. €).
Die Europäische Kommission hat am 26. März ein Schutzklauselverfahren über 26 Stahlprodukttypen als Reaktion auf die US-Beschränkungen auf Stahl und Aluminium eröffnet. "Das Verfahren kann auch zu Gebühren oder Quoten führen, die die EU-Hersteller vor übermäßigen Einfuhren schützen würden, falls dies erforderlich sein sollte."

Picture by The Theis Group (Own work) [CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons

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Dienstag, 3. April 2018