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Eurofer warnt vor Importschwemme

Eurofer warnt vor Importschwemme

Europäische Stahlbranche warnt vor Importschwemme.

Der europäische Stahlverband Eurofer warnt vor einer neuerlichen Importschwemme. Das könne den aus seiner Sicht ohnehin schon schwachen Aufschwung in der Branche weiter gefährden, teilte Eurofer am Mittwoch in Brüssel mit. Die Importe seien im August und September um 82 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen. Das sorge für zusätzlichen Druck auf die Preise.

Die Stahlkonjunktur hatte sich europaweit in den vergangenen Monaten deutlich abgeschwächt. Vor allem die Nachfrage aus der Bauwirtschaft und in Südeuropa ist weiter schwach. Verschärft wird die Situation laut Eurofer durch den Konkurrenzdruck durch Importe. Inzwischen komme ein Viertel des in der EU abgesetzten Stahls von aussen. Grösster Lieferant ist China, von wo ein Drittel der Importe komme. Ein Grund für die steigenden Ausfuhren von Stahl aus dem Riesenreich ist, dass die dortigen Konjunkturprogramme auslaufen und der Stahl nicht mehr wie in der Krise komplett vor Ort abgesetzt werden kann.

Eurofer wiederholte in diesem Zusammenhang seine Klage über einen in seinen Augen unfairen internationalen Wettbewerb. Während viele Länder ihren Markt gegen Importe abschotteten oder diese begrenzten, sei die EU der einzige völlig frei zugängliche Markt.

Vergleichsweise gut geht es derzeit den deutschen Stahlkonzernen. Insbesondere ThyssenKrupp profitiert von seiner Konzentration auf die derzeit boomenden Branchen Auto- und Maschinenbau.

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Sonntag, 14. November 2010