HWWI-Rohstoffpreisindex im Jahr 2011 auf Allzeithoch
HWWI-Rohstoffpreisindex im Jahr 2011 auf Allzeithoch.
Im Jahresdurchschnitt notierte der HWWI-Rohstoffpreisindex im Jahr 2011 so hoch wie nie. Viele Rohstoffpreise sind innerhalb des ersten Halbjahres kräftig angestiegen.
So verteuerte sich beispielsweise das Brentöl im Zuge der Unruhen in Nordafrika und im Mittleren Osten auf über 125 US-Dollar pro Barrel. Getreide wurde insbesondere aufgrund der engen Angebotssituation teurer und auch die Metallpreise erhöhten sich, weil die Metallnachfrage wegen der ansteigenden Weltkonjunktur zunahm. Neben den weiteren Schwellenländern benötigte insbesondere China für seine stark wachsende Wirtschaft viel Kupfer, Stahl und Aluminium. Zwar verbilligten sich einige Rohstoffe in den letzten Monaten des Jahres zum Teil kräftig, doch gegenüber 2010 stiegen die Rohstoffpreise immer noch, gemessen am HWWI-Index, in Euro um 22,4 % und in US-Dollar um 28,6 %. Der Index ohne Energie erhöhte sich dagegen etwas weniger um 12,4 % bzw. 18 %. Im Verlauf des Jahres 2011 waren starke Schwankungen bei den Rohstoffpreisen zu beobachten. So notierte beispielsweise Kupfer Anfang Oktober um 33 % niedriger als noch zu Beginn des Februars, um sich dann bis Ende des Jahres wieder um gut 11 % zu verteuern. Wechselnde Erwartungen zur weiteren Entwicklung der Weltkonjunktur trugen zu den Preisbewegungen bei. Besonders die Schuldenkrise in Europa ließ die Anleger befürchten, dass über eine nachlassende Wirtschaftsentwicklung weniger Rohstoffe benötigt werden. Darüber hinaus trugen auch Preisspekulationen zusätzlich zu den Preisschwankungen bei den Rohstoffen bei. Durch die niedrigen Zinsen der Notenbanken, besonders der Fed, stand Anlegern und Hedgefonds viel Liquidität zur Verfügung, die zur Portfoliodiversifikation und Inflationsabsicherung in Rohstoffe investiert wurden.
Im Dezember 2011 ist der HWWI-Rohstoffpreisindex im Vergleich zum Vormonat um 1,4 % auf US-Dollar-Basis gefallen. In Euro bewertet ist er dagegen um 1,4 % angestiegen. Der Grund für diese gegenläufige Entwicklung lag in der starken Abwertung des Euros gegenüber dem US-Dollar im Verlauf des Dezembers.
Quelle: Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut gemeinnützige GmbH (HWWI)