Russischer Autobauer Avtovaz klagt über Stahlnotstand
Russischer Autobauer Avtovaz klagt über Stahlnotstand.
20 Prozent Preisaufschlag sind dem größten heimischen Lieferanten Severstal nicht genug: In den Streit um die Versorgung der heimischen Autokonzerne mit dem wichtigsten Werkstoff soll sich der Kreml einschalten. Der russische Autobauer Avtovaz bekommt nach eigenen Angaben kein Walzstahl mehr vom größten heimischen Stahlkonzern Severstal. Der Vorrat reiche nur noch für ein paar Tage, sagte ein Sprecher am Montag. Das Unternehmen habe nur einer 20-prozentigen Erhöhung der Stahlpreise ab Juni zugestimmt. Serverstal und MMK, die zusammen 40 Prozent von Avtovaz' Bedarf decken, wollten hingegen 25 Prozent durchsetzen. Ein Sprecher von Severstal sagte, sein Unternehmen habe keinen Vertragbruch begangen. "Severstal erfüllt wie langfristig vereinbart weiterhin seine Verpflichtungen gegenüber Avtovaz."
Im Mai hätten die größten russischen Autobauer Briefe von Stahlherstellern bekommen, in denen diese Preiserhöhungen zwischen zehn und 30 Prozent ab Juli forderten, sagten Manager mehrerer Autohersteller der Nachrichtenagentur Reuters. Am Wochenende hätten Russlands Ministerpräsident Wladimir Putin und sein Stellvertreter Igor Sechin ein Schreiben von den Chefs der Autobauer Avtovaz, Kamaz , GAZ und Soller erhalten, sagte eine Person aus dem Umfeld eines Autobauers. Darin verlangten die Fahrzeughersteller von der Regierung, die "unfairen Forderungen der Stahlhersteller" zurückzuweisen. Der französische Autobauer Renault ist mit rund 25 Prozent an Avtovaz beteiligt.
