Stahlindustrie. Voller Optimismus ins Jahr 2011
Stahlindustrie. Voller Optimismus ins Jahr 2011. Die deutsche Stahlindustrie geht optimistisch ins Jahr 2011. Die Stahlkonjunktur werde auch im kommenden Jahr aufwärtsgerichtet bleiben, sagte der Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl, Hans Jürgen Kerkhoff, am Montag in Düsseldorf. Allerdings würden die Zuwächse moderater ausfallen als 2010. Im laufenden Jahr rechnet der Branchenverband mit einer Rohstahlproduktion von knapp unter 44 Millionen Tonnen, ein Plus von rund 35 Prozent gegenüber dem Krisenjahr 2009 und fast eine Million Tonnen mehr als noch zur Jahresmitte erwartet. Die Kapazitätsauslastung liege damit 2010 wieder bei 83 Prozent, nach nur 62 Prozent im vergangenen Jahr. Die Auslastung in der Stahlindustrie sei damit „fast schon zum langfristigen Durchschnitt zurückgekehrt“, sagte Kerkhoff. Die Zahl der Beschäftigen in der Stahlindustrie stagnierte 2010 bei 92.000. Während der Krise hatte die Branche rund 3.000 Stellen gestrichen. Insgesamt schwenke die Stahlkonjunktur nach der Krise zunehmend wieder „in den Normalmodus“ über, sagte der Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl. Auch die vorübergehende Schwächephase bei den Auftragseingängen im dritten Quartal sei inzwischen überwunden. Im September hätten die Bestellungen wieder um elf Prozent zugelegt. „In den kommenden Monaten rechnen wir mit einer Belebung des Auftragseingangs“, fügte er hinzu. Damit werde die Branche im kommenden Jahr wieder Anschluss an den langfristigen Wachstumstrend finden. Der Branchenverband ist damit deutlich optimistischer als die Konjunkturforscher des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI). Es hatte in seinem vor drei Wochen veröffentlichten Stahlbericht eine Ende des Aufschwungs in der Stahlindustrie vorausgesagt und für 2011 sogar einen leichten Produktionsrückgang prognostiziert. Der Optimismus der Branche stützt sich Kerkhoff zufolge auf mehrere Gründe. So springe der gesamtwirtschaftliche Aufschwung in Deutschland immer mehr von den Exporten auf die Binnenwirtschaft über. Damit verbreitere sich auch die Basis für eine anhaltende Erholung der Stahlnachfrage. Außerdem lägen die Lagerbestände bei Händlern und Verarbeitern noch deutlich unterhalb ihres langjährigen Mittelwerts, so dass sich die anhaltende konjunkturelle Erholung rasch in einer steigenden Stahlnachfrage niederschlagen werde.