Wirtschaftsvereinigung Stahl: Erholung im Verlauf von 2013
Für die Stahlindustrie geht ein schwieriges Jahr zu Ende. Die durch die Zuspitzung der Euro-Staatsschuldenkrise entstandene konjunkturelle Verunsicherung hatte über weite Strecken des Jahres Händler und Verarbeiter dazu veranlasst, vorsichtig zu disponieren und Vormaterialbestände abzubauen. In der zweiten Jahreshälfte hat sich zudem auch die Konjunktur bei wichtigen Stahlverarbeitern abgeschwächt. In der Folge sinkt die Marktversorgung in Deutschland mit Walzstahl in diesem Jahr um 7 Prozent. Der Rückgang vollzieht sich jedoch ausgehend von einem hohen Niveau: Mit 38,4 Millionen Tonnen Walzstahl wird 2012 in etwa der Durchschnitt des Zeitraums 2000 bis 2008 erreicht. Nach Angaben der Wirtschaftsvereinigung Stahl, die letztens eine neue Medieninformation veröffentlicht hat, geht die Rohstahlproduktion, wie bereits im September prognostiziert, um 4 Prozent auf rund 42,5 Millionen Tonnen zurück. Dies ist im langfristigen Vergleich ein unterdurchschnittlicher Wert. Die (effektive) Kapazitätsauslastung auf der Rohstahlseite fällt mit 85 Prozent aber deutlich höher aus als in den meisten anderen Ländern. Laut dem Präsidenten der Wirtschaftsvereinigung Stahl Hans Jürgen Kerkhoff, ist im kommenden Jahr vor dem Hintergrund der gegenwärtigen allgemeinen wirtschaftlichen Lage noch nicht mit einer durchgreifenden Erholung der Stahlkonjunktur zu rechnen. Er erwartet jedoch, dass sich im zweiten Halbjahr 2013 die Auftriebskräfte im Verarbeitenden Gewerbe durchsetzen werden. Zudem startet der Stahlmarkt mit niedrigen Lagerbeständen in das neue Jahr. „Vor allem im ersten Quartal werden Lagerergänzungen zu einer Belebung der Stahlnachfrage führen“, so der Verbandspräsident. Insgesamt werde die Marktversorgung mit Walzstahlerzeugnissen 2013 um voraussichtlich 1 bis 2 Prozent zulegen und die Rohstahlproduktion um 1 Prozent auf rund 43,0 Millionen Tonnen ausgeweitet. Kerkhoff sieht diese Prognose durch die jüngsten Konjunkturindikatoren gestützt: So hat sich die Rohstahlproduktion in den letzten beiden Monaten auf dem Niveau des Vorjahres stabilisiert. Zuvor war sie zehn Monate in Folge gefallen. Auch hat der Auftragseingang in 2 der Stahlindustrie angezogen. Sowohl im Oktober als auch im November lagen die Bestellungen 6 Prozent über dem Vorjahreszeitraum. Schließlich macht auch der Prozess der Lagerbereinigung Fortschritte: Seit Mai sind die Lagerbestände im Distributionssektor um 13 Prozent gefallen. Pressemeldung weiterlesen
