Wirtschaftsvereinigung Stahl: Hoffnung auf 2013 - Rahmenbedingungen schwierig
Pressegespräch am 5. November 2012
Hans Jürgen Kerkhoff - Präsident Wirtschaftsvereinigung Stahl - Vorsitzender Stahlinstitut VDEh
Dr.-Ing. Peter Dahlmann - Geschäftsführendes Vorstandsmitglied Stahlinstitut VDEh
Die Jahrestagung STAHL 2012 fand am 5.ten November in einem schwierigen konjunkturellen Umfeld statt: In den letzten Wochen haben sich die Anzeichen verdichtet, dass auch die deutsche Volkswirtschaft zunehmend von der Euro-Zonen-Krise in Mitleidenschaft gezogen wird. Auch die bislang sehr robusten Stahlverarbeiter in Deutschland zeigen stärkere Bremsspuren. So sind zuletzt deren Auftragseingänge gesunken. Die Eintrübung des vom Münchner ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung ermittelten Geschäftsklimas in Branchen wie der Automobilindustrie, den Metallwaren oder im Maschinenbau weisen darüber hinaus auf eine weit verbreitete konjunkturelle Verunsicherung hin. In deren Folge lässt die Investitionsbereitschaft nach.
In der Stahlindustrie, die am Anfang der Wertschöpfungskette steht, hat sich die Euro-Krise schon früher niedergeschlagen. Eine wichtige Rolle hat hierbei der Lagerzyklus gespielt: Anders als sonst üblich haben Händler und Verarbeiter in diesem Jahr bereits im Frühjahr damit begonnen, ihre Lagerbestände zu reduzieren. In der Folge haben sich die Auftragseingänge in der Stahlindustrie im bisherigen Jahresverlauf nur verhalten entwickelt: Seit dem zweiten Quartal sind sie im Verlauf rückläufig. Eine Wiederbelebung nach der Sommerpause hat bislang nicht stattgefunden. Allerdings haben sich die Bestellungen zuletzt immerhin auf dem Niveau des Vorjahres stabilisiert. Dies spiegelt wider, dass der Prozess des Lagerabbaus Fortschritte macht. Wir halten daher an unserer Prognose von Anfang September fest, der zufolge die Rohstahlproduktion 2012 bei 42,5 Millionen Tonnen auskommen wird. Das entspricht einem Minus von 4 Prozent im Vergleich zur Vorjahresmenge von 44,3 Millionen Tonnen.
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